Das Kochbuch Gastritis „Den Magen mögen“
Von der ersten Idee ein Kochbuch für Gastritis zu schreiben bis hin zum Buch in meiner Hand – bescherten mir die letzen 1 1/2 Jahre eine abenteuerliche Zeit. Mit allen Höhen und Tiefen, die du dir nur vorstellen kannst. Das Konzept Kochbuch Gastritis – den Magen mögen, liebevoll kochen und Essen bei Gastritis, schickte ich an zwei Verlage. Sie antworteten ziemlich schnell. Das Thema sei ein wenig speziell, deshalb wüssten sie nicht, wie sie das Buch unterbringen sollten.
Wer einmal eine Gastritis hatte, weiß, wie speziell das Thema ist. Mal schmerzt der Bauch, dann scheint alles wieder in Ordnung. Oder man bemerkt die Gastritis gar nicht und fühlt sich nur einfach komisch. Müde, traurig, erschöpft, antriebslos bis hin zu einer ausgewachsenen Depression. Die kaum ein Arzt mit einer Gastritis in Verbindung bringt.
Mein naturheilkundlich, anthroposophisch, ayurvedisch inspirierter Hausarzt, murmelte etwas von „satter Gastritis“, ohne Entzündungszeichen im Blutbild, doch ordentlich auf dem Ultraschall sichtbar. Er steckte mir eine Nahrungsmittelliste zu, strich darauf noch einige Zutaten und was übrig blieb, überraschte sogar mich. Bis zu diesem Zeitpunkt, dachte ich noch, so schlimm, wird es wohl nicht werden. Schließlich war ich schon seit vier Jahren vegan unterwegs. Doch er strich Gluten, Zucker, alles saure und alles süße. Weil süß eben sauer macht. Das ist auch bei Honig so.
Mit meiner Liste, suchte ich im Buchladen nach einem Kochbuch für Gastritis, welches die eben gehörte Ernährungsform wenigstens halbwegs umsetzen würde. Ja das Thema ist speziell. Es gibt keine Kochbücher und auch im Internet wurde ich nicht wirklich fündig. Es gab so viele Meinungen wie Menschen. Was ja bei allen Themen der Fall ist.
Ich ging nach Hause und erzählte von meinem Vormittag beim Arzt und in der Buchhandlung. Mein Freund meinte: „ich unterstütze dich auch wenn jetzt wahrscheinlich ganz schön magere Zeiten anbrechen“. Mit seinem hinter mir stehen, mich nicht allein fühlen und der dadurch sinkenden Unsicherheit, wie das jetzt mit der Ernährung wohl geht, entstand Neugier. Ja wie geht das mit eine paar Nahrungsmitteln über das nächste halbe Jahr zu kommen ohne das Gefühl zu haben, auf vieles verzichten zu müssen?
Blickwinkelwechsel
Interessanterweise, gibt es reichlich glutunfreie Mehle, Eine riesen Auswahl um genau zu sein. Einige sind für eine Gastritis geeignet, wenn auch noch der Aspekt der basischen Ernährung mit ins Boot geholt wird.
Also vegan, glutenfrei, zuckerfrei, ja man könnte sagen, das ist speziell und eine herrliche Herausforderung zum kreativ werden. Alles Wissen, was ich bei Mam und Großmutter in der Küche erworben hatte über Bord zu werfen und Ausschau nach neuen Ufern zu halten. Es gab neue Gemüsesorten die vorher in meiner Küche eher selten anzutreffen waren. Wenn mein Sohn des Kühlschrank öffnet, findet er ihn immer reich gefüllt vor. Eine der größeren Veränderungen. Er war überrascht, weil es vorher eher karg und leer darin aussah.
Für mehr Basiswissen,
machte ich eine ayurvedische Ernährungsausbildung, nahm an einem Gewürzkundekurs teil, begann zu fotografieren, ordnete Rezepte neu an und jonglierte in der Küche mit den Zutaten.
Ja das hört sich gerade lächerlich einfach an.
Bevor ich jedoch überhaupt die Küche eroberte, saß ich bei einer Astrologin. Sie fragte mich, „mein Kind, wieso kochst du nicht?“ Hier steht in den Sternen geschrieben, kochen, Rezepte entwickeln, Ernährung, das ist dein Ding. Du hättest mich sehen sollen, ich schob die Arme untereinander und meinte, “ nein ganz im Gegenteil, kochen ist überhaupt nicht mein Ding“.
Drei deprimierte Sofatage,
auf der Suche nach Unis für Ernährungswissenschaften mit der Frage, „will ich wirklich studieren“? Will ich kochen – nein, will ich nicht! Weil mir die Küche ein unwohles Gefühl hinterließ und ich wusste nicht weshalb.
Mit Hilfe einer Coaching Session – gelang es die Angst vor der Küche die in Kindertagen entstanden war zu lösen. Wer schon mal einem dampfenden Kochtopf zu nahe kam, der weiß, wie heiß der sein kann.
Direkt nach dieser ging ich einkaufen, besorgte Schüsseln, Töpfe, Gewürze und fing an zu kochen. Sogar zwei Mal täglich. Zum einen, weil etwas in mir wach geworden war, die Astrologin hatte Recht, kochen war mein Ding. Zum anderen weil bei einer Gastritis alles rohe weggelassen wird. Der Magen ist auch mit dem vorgekochten oft überfordert. Möchtest du ihn schonen gib ihm Brei und Süppchen 🙂
Ein Patent
Einige Pasten gab es, wie ich sie mir wünschte nicht. Nach einigen Versuchen kreierte ich eine und meldete dafür ein Patent an. Es trägt den Namen Saldy und im Augenblick warte ich nicht nur auf die Bestätigung auf das Patent, – sehr aufregend – sondern suche auch noch einen Hersteller, Lohnabfüller, der die passenden Geräte hat, um etwa 300 Gläser herstellen.
Fotografie
Ich lernte einen Fotografen, der in der Nähe wohnte, Grafiker, Layouter und ein absoluter Glücksgriff war kennen. Leider hatte ich noch nicht gelernt ordentliche Verträge abzuschließen. Bei einer Unstimmigkeit, verlor ich den Kontakt, die Fotos, den Freund und stand mit nichts da. Das ist ein unangenehmes Gefühl, viel Zeit und Aufmerksamkeit in etwas zu investieren um dann mit leeren Händen dazustehen.
Das Sofa traf mich wieder. Ich überlegte, soll ich von vorne anfangen, oder aufgeben?
Ein neuer Anfang
Barbara Bonisolli, wundervolle Food – Fotografin und sehr erfahren, half mir im März mit ihrem Team Fotos anzufertigen die du heute im Buch sehen kannst. Ein Koch kochte alle Rezepte und verwies auf kleine Schönheitsfehler. Wir ordneten neu an änderten hier und da ein Rezept mitten In der Fotografie – Session und Barbara nahm alles geduldig hin. Es ist wundervoll ihr bei Ihrer Arbeit zuzuschauen, wie sie sinnend an einem großen Regal vorbei geht, indem Töpfe, Schüsseln in vielen Farben stehen und nur darauf warten von ihr genommen und eingesetzt zu werden.
Durch die Coronazeit,
die jeden auf seine eigene Weise trifft, war es unmöglich weitere Fotografen zu finden, für Bilder in der Küche, Schnappschüsse oder Autorenfotos. Nora Cordova verbrachte einen ganzen Tag mit mir in der Küche, sie sorgte für eine gute Stimmung und für noch schönere Fotos.
Mein Sohn und sein Fotograf Maximilian Ludwig nahmen phantastische Fotos am frühen morgenarm Bahnhof in Starnberg, für das Kapitel Essen auf Reisen auf. All diese Dinge ließen sich realisieren, weil ich jeden morgen, auf meinem Sessel saß und über die Intension des Tages meditierte. Hier tauchen unverhoffte Ideen auf, die sich dann meist, obwohl manches aussichtslos erschien, erstaunlich leicht umsetzen ließen.
Layout und der Satz
Was mir fehlte war Layout und Satz. Das Cover sollte leicht und hell werden. In meinen Kontakten hatte ich keinen Grafiker, Setzer, Layouter. Ich surfte auf Xing und fand – Jonas Dinkhoff, Starkwinddesing.
Benötigst du eine Beratung bei deinen Buchprojekten – rufe ihn an, er nimmt sich Zeit und fragt so lange, bis er ganz verstanden hat was du möchtest. Das Layout wird exakt so und sogar ein bisschen schöner als du es dir vorstellst, denn er hat ein feines Gespühr für Farben, Anordnung und ist Grafiker und Layouter in einem.
Kleines oder großes Schlagloch?
Kurz vor der Freigabe des Druck PDF fanden sich mehr Fehler im Dokument als gedacht. Du glaubst du hättest es geschafft und könntest die Druckfreigabe geben. Doch mitten in der Urlaubszeit benötigst du einen neuen Lektor und Korrektor. Die einen nennen es Zeitverlust, die andere empfinden Esaus Loch in der Straße, in welches man hineinfallen kann. Die Folge ist geistige Dunkelheit und viel Anstrengung wieder heraus zu finden. Wie auch immer passieren konnte, dass noch so viele Fehler im Werk waren – die Frage ist ja müßig. Friederike Maquet – Weißenseel arbeitete sich doch die Fehler hindurch und einige Wochen später konnte die Druckfreigabe stattfinden.
6 Wochen warten
oder die Zeit gut nutzen? Mir war meine Internetseite abgestürzt, an der ich wirklich lang gesessen hatte. Die Seite von Saldy der Paste, wollte auch nicht fertig werden, und die von Liebsal, die kleine Firma, über die ich gern Gewürze und die Paste verkaufen wollte, hatte auch noch nicht das Licht der Welt erblickt. Es wurde ein bisschen eng. Das merkte ich mir selbst an, so etwas wie Druck breitete sich in mir aus.
Der Druck wird etwas größer, die Löcher tiefer
Mir ging das Geld für all die herrlichen Möglichkeiten aus.
Corona hatte auch mich irgendwie erwischt. Ich hatte ein Gespräch mit einem Ministeriumsbeamten für die Soforthilfe. Er rief mich an um mir mitzuteilen ich bekomme keine Unterstützung. Ich erwiderte, wie schön, dass Sie mich trotzdem anrufen. Im Gespräch ergab es sich über meine Projekte, die des Patents, der Gewürze, Das Buch zu sprechen. Ich bekam Unterstützung und das Herz hüpfte wieder aus der Hasentasche heraus.
Ich lernte mit Photoshop und Canva umzugehen um meine Etiketten für die Gläser selbst zu gestalten. Pantone Farben, früher ein Fremdwort bekamen plötzlich Nummern. Ein Farbfächer erreichte mich per Post zur Auswahl für die Coverfarben des Buches.
Diese übertrug ich auf die Etiketten und die Gestaltung der neuen Webseite.
Die neue Webseite
Fluch und Segen des Internets. Meine Friederike-ziesmer.de Seite hatte sich verabschiedet. Irgendwie war das Theme zu alt und nicht mobile tauglich. Es eröffnete sich mir eine völlig neue Welt, in der Neugestaltung dieser Seite. Das neue Theme ist von DIVI und hat einige Tücken. Mit Jens Augustin gelang es über diese hinweg zu steigen.. Er erklärte mir geduldig die Anpassungen und ich eroberte Worte wie SEO, Powerwörter und die wichtige Funktion von Zahlen in Überschriften.
Er hat ein wachsames Auge auf das was ich hier so tue und manchmal ist wie durch Zauberhand etwas was mir bisher nicht gelang verändert.
Die Webseite ist weit von perfekt entfernt, nur eines Tages da kommt der Tag an dem es Sinn macht sie zu lounchen und der ist heute. Der Newsletter funktioniert noch nicht so richtig – diese Welt erobere ich mir, nachdem die Etiketten, die Salbe und und Saldy fertig sind.
In meinem Kopf entsteht ein online Kochkurs, noch ein zwei drei Bücher und das kreieren von weiteren Gewürzen. Der Tag ist gerade sehr kurz. Das war nicht immer so. Ich hatte meinen roten Faden gründlich verloren und tastete kurz vor dem ertrinken im eiskalten Wasser danach. Doch als ich ihn fand – wußte ich, den lasse ich nicht mehr los.